Thailands Internationale Steuergesetzgebung
Ein genauerer Blick auf Doppelbesteuerungsabkommen und globale Steuerinitiativen
Thailand verfügt über ein umfassendes Netzwerk von Doppelbesteuerungsabkommen (“DBA”). Derzeit existieren solche Abkommen mit über 60 Ländern, um Doppelbesteuerung zu verhindern und den internationalen Handel und Investitionen zu fördern.
Doppelbesteuerungsabkommen sind bilaterale Vereinbarungen zwischen zwei Ländern, um die steuerlichen Hindernisse zu beseitigen oder zu verringern. Solche Hindernisse können entstehen, wenn das Einkommen eines Steuerpflichtigen in beiden Ländern steuerpflichtig ist. Die Abkommen decken in der Regel verschiedene Arten von Steuern ab, einschließlich Einkommensteuer, Kapitalertragsteuer und Körperschaftsteuer.
Ausgehend von unseren Erfahrungen sind die Kernbestimmungen, die in einem DBA häufig gefunden werden, die folgenden:
Wohnsitz und gewöhnlicher Aufenthalt:
Ein DBA legt Kriterien fest, um den Gebietsansässigkeitsstatus einer natürlichen Person oder eines Unternehmens für steuerliche Zwecke zu bestimmen. Es hilft festzulegen, welches Land das primäre Recht hat, bestimmte Arten des Einkommens zu besteuern.
Betriebsstätte:
Doppelbesteuerungsabkommen legen Richtlinien zur Bestimmung von Betriebsstätte in einem Land fest. Dadurch wird bestimmt, ob ein Land ein Unternehmen seiner Besteuerung unterwerfen kann.
Einkünfte aus Beschäftigung:
Das Abkommen enthält grundsätzlich Regeln zur Zuweisung von Besteuerungsrechten bei Arbeitsentgelt, unter Berücksichtigung von Faktoren wie dem Arbeitsort, der Aufenthaltsdauer und der Staatsbürgerschaft.
Dividenden, Zinsen und Lizenzgebühren:
Ein DBA legt in der Regel die maximalen Quellensteuersätze für Dividenden, Zinsen und Lizenzgebühren fest, die zwischen den beiden vertragsschließenden Ländern gezahlt werden.
Kapitalerträge:
Ein Doppelbesteuerungsabkommen kann festlegen, wie Kapitalerträge behandelt werden, einschließlich, ob sie im Wohnsitzland oder im Quellenland besteuert werden.
Vermeidung der Doppelbesteuerung:
Das DBA legt Mechanismen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung fest. Dies kann die Möglichkeit für Steuerpflichtige beinhalten, in einem Land eine Steuergutschrift oder eine Befreiung für in einem anderen Land gezahlte Steuern zu beanspruchen.
Austausch von Informationen:
Das Abkommen enthält Bestimmungen für den Austausch von steuerbezogenen Informationen zwischen den Steuerbehörden beider Länder, um Steuerhinterziehung zu bekämpfen und die Transparenz zu fördern.
Thailand ist aktiv in der globalen Steuergemeinschaft involviert. Es hat daran gearbeitet, sein Steuersystem an internationale Standards und bewährte Praktiken anzupassen. Es ist Mitglied verschiedener internationaler Organisationen, wie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und den Vereinten Nationen (UN), die eine wichtige Rolle bei der Gestaltung internationaler Steuerpolitik spielen.
Thailand hat zudem Maßnahmen zur Bekämpfung von Gewinnverlagerungen und Gewinnverkürzungen (BEPS) und zur Verbesserung der Steuertransparenz umgesetzt. Es hat BEPS-Aktionspläne übernommen und nimmt am automatischen Austausch von Finanzkontoinformationen (AEOI) im Rahmen des Common Reporting Standard (CRS) teil.
Zögern Sie nicht wenn Sie Fragen zur thailändischen und internationalen Besteuerung haben uns unter [email protected] zu kontaktieren.
Andreas Seela
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Andreas Seela, Associate bei FRANK Legal & Tax, ist ein deutscher Rechtsanwalt, der seit 2023 in den Bereichen Gesellschafts-/Handelsrecht, Immobilienrecht und Steuerrecht in Thailand tätig ist.